Steinbruch

Steinbruch
1Bruch:
Das Substantiv mhd. bruch, ahd. bruh ist zu dem unter brechen behandelten Verb gebildet und bezeichnete ursprünglich den Vorgang des Brechens, dann auch das Ergebnis und weiterhin den Ort, wo etwas gebrochen wird, beachte die Zusammensetzung Steinbruch (15. Jh.). Neben zahlreichen Zusammensetzungen wie »Deich-, Stimm-, Friedensbruch« stehen Bildungen aus zusammengesetzten Verben wie »Ab-, Aus-, Zusammenbruch«. Auf Risse im Gewebe bezieht sich »Bruch« in »Leisten-, Nabelbruch«, auf das Brechen von Knochen in »Bein-, Armbruch« usw. (nach lat. fractura). Als mathematischer Begriff ist »Bruch« Lehnübertragung nach lat. numerus fractus »gebrochene Zahl« (16. Jh.). – Abl.: brüchig (mhd. brüchic); unverbrüchlich (das Rechtswort mhd. unverbrüchelīchen, unverbruchlich gehört zu dem erst in nhd. Zeit bezeugten, heute veralteten Substantiv Verbruch ‹zu »verbrechen«, brechen› und bedeutet »was nicht gebrochen werden kann«).
Stein:
Das gemeingerm. Substantiv mhd., ahd. stein, got. stains, engl. stone, schwed. sten beruht wie die slaw. Sippe von russ. stena »Wand, Mauer«, serbokroat. stena »Felswand, Stein« auf einer Bildung zu der idg. Wurzel *stāi- »‹sich› verdichten, gerinnen« (vgl. aind. styā̓yatē »gerinnt, wird hart«). Aus anderen idg. Sprachen sind z. B. griech. stéār »stehendes Fett, Talg« und griech. stía »Steinchen« verwandt. Der Stein ist demnach wohl als »der Harte« benannt worden. Als bloße Verstärkungen werden Zusammensetzungen wie »steinhart, -alt, -reich« empfunden, doch bedeutete z. B. spätmhd. steinrīche eigentlich »reich an Edelsteinen«. – Abl.: steinern »aus Stein« (16. Jh., dafür mhd., ahd. steinīn); steinig »mit vielen Steinen« (mhd. steinec, ahd. steinag); steinigen »mit Steinwürfen töten« (15. Jh., dafür mhd. steinen, ahd. steinōn); versteinern »zu Stein werden oder machen« (17. Jh., oft übertragen gebraucht; dafür älter nhd. auch versteinen, mhd. versteinen), dazu Versteinerung (18. Jh.). Zus.: Steinadler (17. Jh.); Steinbock (mhd. steinboc; beide Tiere sind nach ihrem Leben auf den Felsen benannt); Steinbrech (Pflanzenname, mhd. steinbreche, nach gleichbed. lat. saxifraga gebildet; der Name bezieht sich darauf, dass die Pflanze früher zur Heilung von Blasen- und Nierensteinleiden verwendet wurde); Steinbruch (15. Jh., s. auch 1 Bruch); Steingut »porzellanartige Tonware« (18. Jh.); Steinmetz »Handwerker, der Steine behaut und bearbeitet« (mhd. steinmetze, ahd. steinmezzo; der zweite Bestandteil ist aus dem Galloroman. entlehnt; das vorausliegende vlat. matio, macio »Maurer, Steinmetz« ‹vgl. frz. maçon »Maurer«› gehört aber letztlich zur germ. Sippe von machen in dessen alter Bedeutung »bauen, errichten«); Steinpilz (Anfang des 18. Jh.s, nach dem festen Fleisch oder dem steinähnlichen Aussehen der jungen Pilze).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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